Netzkabel Thailand

Der Netzstecker vom Typ O mit einer Nennleistung von 16 Ampere ist einer der offiziellen Standards in Thailand und wird ausschließlich dort verwendet. Die entsprechende Norm ist im Standard TIS  166-2549 beschrieben. Ziel der thailändischen Behörden war es, die zuvor unterschiedlichen Normen im heimischen Stromnetz zu vereinheitlichen.

In der Praxis sind die gängigen Steckdosen in Thailand jedoch in der Regel so ausgeführt, dass sie mit folgenden Steckertypen kompatibel sind:

• Typ A & Typ B (USA)
• Typ C sowie Typ E/F (CEE 7/16 & CEE 7/7, „Euro-Stecker“)

Im Jahr 2008 untersagte die thailändische Regierung den Verkauf von Geräten mit Steckern vom Typ E/F. Hintergrund ist, dass diese nur bedingt mit Typ O kompatibel sind und als sicherheitstechnisch kritisch gelten, da bei Verwendung die Erdung des E/F-Steckers nicht zuverlässig mit der Erdung der O-Steckdose verbunden ist.

Der Ansatz, den Stecker vom Typ O als alleinigen Standard einzuführen, hat sich als wenig praktikabel erwiesen. Reine Typ-O-Steckdosen sind kaum vorhanden; stattdessen werden meist Hybridsteckdosen eingesetzt, die zusätzlich Typ A & B aufnehmen können. Entsprechend produzieren nur sehr wenige Kabelfabriken den Stecker vom Typ O, und noch weniger verfügen über die nationale Sicherheitszertifizierung.

Gerätehersteller liefern daher häufig ein US-Netzkabel mit, da dies aktuell die praktikabelste Lösung für den Endanwender ist, um das Gerät anzuschließen. Dies kann gelegentlich zu Verwirrung führen, weil auf einem zertifizierten US-Stecker meist eine 120-V-Prägung angebracht ist, während Thailand mit 220 V Netzspannung arbeitet. Die 120-V-Angabe bezieht sich jedoch auf die UL-Zulassung für den Einsatz in den USA und nicht auf die elektrische Leistungsfähigkeit des Steckers im thailändischen Netz.

Auf absehbare Zeit wird Yung-Li den Typ-O-Stecker nicht weiterentwickeln, da die Marktnachfrage in keinem sinnvollen Verhältnis zum erforderlichen Investitionsaufwand steht.

Fazit: Gerätehersteller neigen dazu, ein US-Kabel mitzuliefern, da dies derzeit die einzige praktikable Lösung für den Endbenutzer ist.